Kinder mit Rechtschreibproblemen brauchen ein der Problematik angepasstes Rechtschreibtraining. Dabei ist wichtig, welche und nicht wie viele Fehler das Kind macht. Die Fehler lassen sich in Gruppen zusammenfassen: Groß- und Kleinschreibung, Dehnung und Schärfung, Wortstamm, Vorsilben, Nachsilben, Endungen, Fremdwörter und Grammatik.
Durch eine gute Rechtschreibanalyse können die Fehlerquellen erfasst und dem Kind wenige aber nützliche Strategien gezeigt werden.
Zusätzlich zu einem pädagogischen Training muss darauf geachtet werden, dass es eventuell Ursachen für eine Lese- und Rechtschreibproblematik gibt.
Der gesamte Körper, die Sinne und die Motorik sind ein zusammenarbeitendes System. Oft haben Kinder mit Leseschwierigkeiten durch den motorisch auffälligen Gesamtstatus keine harmonischen Augenbewegungen oder/und Schwierigkeiten beim binokularen Sehen (beidäugiges Sehen).
Kinder erlernen zwar grundsätzlich das Zusammenlauten, das flüssige Lesen lässt aber auf sich warten. Abhilfe wird also nicht durch vermehrtes Üben erreicht. Zuerst muss sorgfältig abgeklärt werden, ob die körperliche Voraussetzung für das Lesen gegeben ist.
Je nach Thematik wird ein Spezialist/eine Spezialistin zur weiteren Abklärung empfohlen.
Kinder mit Hörwahrnehmungsproblemen haben oft Rechtschreibprobleme. Sie hängen oft hartnäckig am lautierenden Schreiben ("schreiben wie sie hören"). Sie lassen häufig Buchstaben aus oder verwechseln ähnliche klingende Buchstaben.
Abhilfe kann eine spezielle Hörwahrnehmungstherapie schaffen. Voraussetzung ist ein medizinisch gesundes Ohr.
Innerhalb eines ersten Screenings werden die Zusammenhänge berücksichtigt und geeignete psychologische, medizinische und/oder pädagogische Maßnahmen empfohlen.